In Reha und Sport

Welche Kraftarten gibt es?

Für eine gute Gelenkfunktion ist ein gut trainierter Muskel sehr wertvoll, sowohl nach einem Trauma als auch in der Prävention. Aber Kraft ist nicht gleich Kraft. Man unterscheidet vier Kraftarten. Das PREHAB LAB® stellt sie vor.

Durch Verletzungen oder Operationen kann die Muskelkraft abgeschwächt sein. Die obersten Ziele einer Rehabilitation nach einer Operation oder Verletzung sind die Wiederherstellung der Beweglichkeit und das Wiedererlangen der vollen Muskelkraft. Dabei unterscheidet man die vier Kraftarten Kraftausdauer, Maximalkraft, Schnellkraft und Reaktivkraft. Jede von ihnen braucht ein unterschiedliches Training.

Kraftausdauer

Kraftausdauer könnte man auch als „Ermüdungswiderstandsfähigkeit“ des Körpers bezeichnen. Hierbei lernt der Muskel, eine Kraft über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Kraftausdauer kann durch reine Ausdauereinheiten trainiert werden, zum Beispiel Joggen oder Radfahren. Eine andere Möglichkeit sind funktionelle Übungen, die mit leichtem Gewicht und vielen Wiederholungen durchgeführt werden. Mit einer guten Kraftausdauertraining arbeitet der Körper unter Belastung ökonomischer.

Maximalkraft

Die Maximalkraft ist die größtmögliche, willkürliche Kraft, die das neuromuskuläre System ausüben kann. Im Maximalkrafttraining kommen in der Regel hohe Gewichte zum Einsatz, man spricht oft vom „1-Wiederholungs-Maximum“ als Richtwert. Die Verbesserung der Maximalkraft ist aufgrund der höheren Gewichte eine größere Belastung für den Körper. Deshalb sollte hierbei in verschiedenen Phasen und Zyklen trainiert werden.

Das Training der Maximalkraft ist dabei aber sehr sinnvoll, da es zu einer Vergrößerung der Muskelzellen (Hypertrophie) führt. Außerdem verbessert es die Koordination innerhalb der einzelnen Muskelzelle als auch die „Absprache“ zwischen verschiedenen Muskelgruppen.

Schnellkraft

Schnellkraft ist die Fähigkeit einen möglichst starken Kraftstoß oder Impuls in einer möglichst geringen Zeitspanne zu entfalten. Dies findet vor allem im Sport Anwendung, ist aber für gewisse Alltägliche Belastung wie zum Beispiel Treppe steigen genauso bedeutend.

Beim Training der Schnellkraft werden Übungsformen wie Sprünge oder Medizinball-Training genutzt, um zum einen die Kraftübertragung aber auch die Reflexaktivierung zu trainieren. Dadurch kann lernt die Muskulatur schneller zu kontrahieren und ermöglicht ein dynamisches Bewegen.

Reaktivkraft

Reaktivkraft beschreibt eine Sonderform der Schnellkraft. Sie ist notwendig, um eine reaktive Bewegung auszuführen. Beispielsweise wird sie benötigt, wenn man von einer Box springt und nach der Landung möglichst direkt wieder abspringen möchte. Reaktivkrafttraining kommt in einer Rehabilitation in den späteren Phasen zum Einsatz.